Blick vom Würzberg auf Zellingen. Rechts die Muschelkalkfelsen (Benediktus Berg) - an deren Basis sich der Main durch das Franken Land schlängelt. Links neben der Strasse - das Feuchtgebiet am Schützenhaus mit seinem Schilfgürtel und dem Auenwald.
Der Gespringsbach. Ein Bach, der seinen Ursprung im Zellinger Becken hinter dem Kirchberg - zwischen Billingshausen und Duttenbrunn hat.
Ein Großteil der Quellen dort wird in die Fernwasserversorgung eingespeist. Die Rechte hierfür wurden im letzten Jahrhundert leider kurzsichtig verkauft.
Durch Trockenlegung veränderte sich der Auenwald. Bäume und Büsche wuchsen, die dort nichts zu suchen hatten. Heute beginnt man verstärkt heimische Baumarten wie Stieleiche oder Feldulme zu pflanzen.
Bis vor Jahren war es ein "gezähmter" Bach. Begradigt - einfach nur eine "Bachautobahn" ohne jeglichen Reiz.
Die aktuellen Unwetter und deren Auswirkungen (z.B. in Niederbayern) haben gezeigt, wie wichtig Auenwälder (natürliche Überflutungsflächen, siehe z.B. die Wiesen um Hammelburg) als Wasserspeicher - und wie schädlich Flussbegradigungen sind.
Das Gebiet hier stellt einen Auenwald mit angrenzenden Schilfgürtel dar.
Über Nacht kam dann plötzlich ein Biber (nennen wir ihn einfach mal - Justin Biber).
Wasser ist da - Holz ist da (dachte sich der Biber) - ok, bauen wir einen Biberdamm/ eine Burg und gründen eine Familie. Nachdem Frau Biber (Justine) nicht abgeneigt war, begann man mit der Arbeit.
Biber - Steckbrief:
Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier. Man unterscheidet den europäischen und den kanadischen Biber. Besonders auffallend ist seine Kelle, so nennt man seinen Schwanz - breit, flach und unbehaart - ideal zum Schwimmen.
Seine Nahrung besteht aus Blättern und weichem Holz.
Biber werden bis zu einem Meter lang, ca. 25 Kg schwer und haben eine Lebenserwartung von ca. 6 - 10 Jahren.
Im 19. Jahrhundert galt der Biber fast als ausgestorben. Wegen seines Fleischs und Fells wurde er intensiv gejagd.
Durch sein dichtes Fell (ca. 23.000 Haare pro cm² - der Mensch hat nur ca. 600) war er ein beliebter Pelzlieferant. Zylinder (Hutmode), die Kopfbedeckung bestand fast ausschließlich aus Biberfell.
An Land bewegt er sich eher plump - im Wasser ist er durch seine Schwimmhäute und der Kelle (seinem Schwanz) sehr beweglich. Biber können bis zu 20 Minuten unter tauchen.
Haben Biber einmal einen Lebenspartner gefunden, bleiben sie ihm ein Leben lang Treu.
Ihr Revier umfasst zwischen 1 und 3 Km Fluß (Bach) - Lauf. Nachdem die Jungtier erwachsen geworden sind, wandern sie zwischen 20 und 100 Km um neue Siedlungsgebiete zu finden.
Biber sind Dämmerungs- und Nachtaktiv. Also die besten Chancen einen Biber zu sehen sind in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend.
Den Winter über bleiben sie meist in ihrer Biberburg. Kommt der Frühling, gibt es viel zu tun. Die Eisschäden am Damm müssen repariert werden - und Justine benimmt sich plötzlich so komisch......
(Quellen: Wikipedia, Brehm`s Tierleben, Biologie Schule. de)
Ohne Genehmigung oder amtlichen Plan staute unser Biber einfach das Wasser um einen ganzen Meter.
Bei starken Regenfällen kann es schon mal vorkommen, daß der Damm weg gespült wird. Nun hat der Bibersee schon eine beachtliche Menge an Wasser gespeichert. Um einer Überschwemmung im Dorf vor zu beugen, hat man den Biberdamm mit starken Stämmen gesichert.
Justin hat mit seiner Aktion einen ganzen Landstrich unter Wasser gesetzt und neuen Lebensraum für viele Tiere geschaffen... Leider nusste der Wasserstand gesenkt werden. Das Straßenverkehrsamt hatte Bedenken, daß die Straße nach Billingshausen an Stabilität verliert..
Man schaue sich nur mal die Biss - Spuren an dem Baumstamm an....
Was hat der für Zähne!!!
Ups..... und schon wieder liegt ein Gehölz flach...
Dieses Biotob liegt nur ein paar Kilometer hinter Zellingen... Am Horizont die Schnellbahntrasse des ICE....
Zwischen dem Auenwald und dem Schilfgürtel ist eine kleine Seenlandschaft entstanden.
Ein idealer Lebensraum für den Biber.......
Neue Heimat vieler Spezies wie Lurche, Kröten, Libellen oder Fische.....
Hier im Auenwald ist auch die beliebte Kinderstube von Wildschweinen oder Rehwild. Marder oder auch Hasen finden hier Schutz. Ein Rückzugssort von den Monokulturen unserer Gesellschaft.
Die Natur holt sich alles wieder zurück. Der Mensch ist nur eine kleine Episode im Spiel der Zeit.
Gugge mer mal....
Ganz toll gemacht. Selbst als Zellinger habe ich mir das noch nicht angeschaut.
AntwortenLöschenEine wunderschöne Seite für ein wunderschönes Gebiet, Danke!
AntwortenLöschenIch bin darauf hereingefallen - Justin der Biber..... Ha ha ha....
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