Freitag, 13. Januar 2017

Wir bauen uns ein Vogelhäuschen

In den Nachrichten konnte man hören, dass es in den nächsten Tagen schneien soll. Damit es unsere gefiederten Freund nicht so schwer haben, habe ich mich entschlossen noch schnell ein paar Futterhäuschen zu bauen. Einfach sollten sie sein - ohne Schnick-Schnack, leicht zu bauen.

Ich habe mir folgendes Modell ausgedacht:



Was wir brauchen, bekommt man für "kleines" Geld beim Baumarkt:

1 Blumentopfuntersetzer (85 Cent)

4 Beilagscheiben M8 / 4 Schrauben M8 / 1 Ösenschraube M8 (Gesamt 1 Euro)











25 cm Gewindestab M8 (der Meter kostet 1 Euro)
















Als Dach verwenden wir den Fuß eines Blumentopfes (2,50 Euro)







Materialkosten also insgesamt ca. 4,50 Euro.






In den Untersetzer....












und in das zukünftige Dach bohren wir ein 8 mm Loch.

























Auf den Gewindestab wird die Schrauböse mit einer Beilagscheibe geschraubt.




























Der Stab wird durch das "Dach" gesteckt, und von Unten mit Beilagscheibe verschraubt.







Ans andere Ende kommen wieder Beilagscheibe und Mutter.



















Untersetzer darauf -  Beilagscheibe und mit einer Mutter sichern.




Fertig ist das Futterhäuschen.




 
Jetzt nur noch aufhängen. Futter rein - und die ersten Gäste können kommen.















Materialaufwand ca. 4,50 Euro.
Arbeitszeit 10 Minuten.

Und weils so einfach war, hab ich gleich 4 Stück gemacht und aufgehängt.




Jedes Futterhäuschen wurde mit anderem Futter gefüllt - für jeden Geschmack.

(Sollte der Abstand zwischen Dach und Boden zu groß sein, kann man diesen durch Lösen der oberen oder unteren Schraube, leicht verkürzen).

Ich habe die Futterstelle etwas modifiziert....

 Der Abstand zwischen Dach und Boden wurde verkürzt. Und ich habe eine Haselnuss-Stab angebracht. Dadurch tun sich die Piepmätze leichter beim Landeanflug......

Jetzt kann der Schnee kommen........




Sonntag, 8. Januar 2017

Raureif im Maintal




Ein düsterer Wintertag - keine Sonne am Himmel - alles Grau und Weiß.



Dank meinem Allradauto macht mir kein Wald- oder Feldweg Angst.










Überall am Mainufer sind Bäume und Sträucher mit einer dicken Schicht Raureif überzogen.















Selbst sonst unscheinbare Pflanzen werden zu kleinen Kunstwerken.....



Kein Radfahrer ist auf dem Maintal- Radweg unterwegs.

Jede einzelne Tannennadel sieht aus wie mit Puderzucker überzogen.














Die Wege trocken......
Die für diese Gegend typischen Streuobstwiesen.....





Millionen Eiskristalle - jeder Tannenwedel ein filigranes Kunstwerk.


















Selbst ein einfacher Drahtzaun wird zur Besonderheit.












Durch einen Hohlweg kommt man auf die Anhöhe. An einem Apfelbaum steht vom letzten Herbst noch eine Obstleiter....






Nur die Pferde tun sich bei den Temperaturen schwer.....















Vorsorglich haben die Tierbesitzer den Pferden warme, wasserdichte Decken übergeworfen.








Wie jedes Jahr kommt plötzlich und unerwartet der Winter (Ironie!). Auch die Rosen sind total überrascht worden...







Freitag, 30. Dezember 2016

Ich habe sie geliebt....

ICH HABE SIE GELIEBT

Ich war total verliebt in sie,
verliebt bis über beide Ohren,
keine hatte so viel Poesie,
hab sie von vielen auserkoren.

Sie war so zart, sie war so fein,
hatte ´ne zierliche Figur,
alles an ihr war so rein,
einzigartig die Struktur.

Gestreichelt hab ich ihre Lenden,
sie waren glatt, wie edle Seide,
warum musst´ es so bitter enden,
ich bin verzweifelt, ja ich leide.

Hätt´ ich doch besser acht gegeben,
sie war die Beste, sie war Klasse,
nun steh´ ich machtlos und betrübt daneben,
sie ist zerbrochen - meine geliebte Kaffeetasse.

Horst Rehmann
04.11.07
Die Kaffeetasse eine Metapher?
Und ich liebe sie noch immer......

Sonntag, 18. Dezember 2016

Würzburg und sein Käppele

Das Käbbele (Kapelle auf Fränkisch) am Rande von Würzburg hoch über dem Main gelegen.


Neben München, Schloss Neuschwanstein oder Rothenburg gehört Würzburg zu den bedeutendsten Touristenmagneten in Bayern.

Inzwischen machen auch sehr viele Flußkreuz- fahrschiffe für einen kurzen Stopp hier halt.

Leider reicht oft nicht die Zeit, all das Sehenswerte hier in Würzburg zu besichtigen. Die Residenz, die Altstadt mit seinem Markt, die Feste Marienberg oder die vielen Kirchen. Dabei ist das Käppele etwas Besonderes.










Zwiebeltürmchen sind das Erste was uns ins Auge fällt.

Nach einem Arzttermin bin ich mit meinem Motorrad wieder einmal hier hoch gefahren.

Ich war lange nicht mehr hier oben.

Erinnerungen an eine schöne (vergangene) Zeit werden wieder wach.
Vielleicht war es doch keine gute Idee diesen Post zu erstellen......


Ursprung:

Um 1640 fand der Sohn eines Fischers eine Schnitzerei am Ufer des Mains. Sie stellte die Hl. Maria mit Jesus im Schoße dar. Die Figur - auch Pieta genannt - fand seine Heimat in einem Bildstock an den Hängen des Mains - in den Weinbergen am Nikolausberg.
Das gemeine Volk suchte damals in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges besonderen Schutz unserer Gottesmutter. Bald wurde von Lichterscheinungen und sonderbaren Heilungen berichtet. Die ersten Wallfahrten waren die Folge. Um 1653 enstand aus dieser Bewegung heraus die erste hölzerne Kapelle.
1730 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des "Capele Käppele.

In den Bombennächten des zweiten Weltkrieges hatte das Käppele wegen seiner Lage großes Glück und wurde vor der Zerstörung verschont. Das restliche Würzburg hatte da weniger Glück und wurde in Schutt und Asche gelegt.

Obwohl in den Jahren 1973 bis 1976, 1994 bis 1997 und 2011 umfangreiche Restaurierungen statt fanden, wird in den nächsten Jahren eine Größere Renovierung an stehen.

Ich denke, man muß das Käppele in zwei Kategorien teilen:

a)  Das Käppele: Glaube und Hoffnung..... 




Der Gang zum Gnadenraum...


Eine Inschrift auf dem Weg zum Gnadenbild erinnert an die Enstehung des Käppele.






Votivgaben in Wachs erinnern an Heilungen.

Für Menschen aus einem anderen Kulturkreis wohl etwas makaber - nicht verständlich..




Ein kleiner Raum, kein Stuck, keine Engelchen, kein Gold. Die Wände grau von tausenden abgebrannter Kerzen. Jede Kerze als Sinnbild für einen Wunsch - einer Bitte. Vielleicht als letzte verzweifelte Hoffnung - wer weiß?

Es fällt schwer sich der Atmosphäre dieses von Kerzen-duft geschwängerten Raumes zu entziehen.....

Man ist in einer anderen Welt - abseits von Stress und Hektik - ein Ort der Magie - ein Ort der Einkehr und der Selbstbesinnung.......

An den Wänden - Tafeln und Bilder mit den Aufschriften: "Maria hat geholfen" oder einfach nur "Danke".

Fast hätte ich meine Kamera und den Grund meines Besuches vergessen.



Das Gnadenbild.....




Über die Jahrhunderte hat das Käppele von seiner Faszination nichts verloren.......



b)  Das Käppele: Prunk, Gold und Glitzer......  





Schon am Eingang wird man überwältigt......

Zwischen den Säulen der Empore betritt man das Kirchenschiff.
 Man steht da und denkt nur - wouwww...





Der rechte Seitenaltar mit dem Balkon für die "besseren" Gläubigen.



Die Kanzel für Predigten, Worte an die Gläubigen.








Der linke Seitenaltar mit dem Durchgang zum Seitenschiff.
































Zu beiden Seiten des Altar`s, Szenen vom Leiden Christi.














Man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll.











































Die Decken verziert mit filigranem Stuck - Gemälden und goldenen Ornamenten....




































Selbst die Beleuchtung besteht aus prunkvollen Kronleuchter.














Überall auf den Simsen beobachten Puten das Geschehen im Kirchenschiff  (big brother is watching you).

Über dem Ein/ Ausgang - die Empore mit der Orgel von 1952.

Die Eindrücke der Kapelle sind überwältigend. Zur heutigen Zeit wäre so ein Bauwerk fast nicht mehr zu stemmen.

Man sollte jedoch nicht vergessen, es war meist das einfache Volk, dass dies alles bezahlen musste. Sei es durch Frondienste oder Abgaben.

Der Klerus und der Adel schwelgte in Wohlstand während das Volk litt. Was wir heute als schön und toll empfinden, war für das Volk damals eine schwere Last. Die Folge: Bauernkriege, Franz. Revolution, Freiheitskämpfe und und und...

Wobei - wer waren oder sind die größeren Raubritter?  Damals zahlte man den "Zehnt" also den zehnten Teil von dem was man erwirtschaftete. 10% von wenig war oftmals zu wenig was das Überleben sicherte.

Heute wird von unserem Verdienst noch mehr abgezogen:

vom Bruttolohn - Lohnsteuer, Kirchensteuer, Soli.

vom Nettolohn - Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Kaffeesteuer, Vergnügungssteuer, Versicherungssteuer, KFZ Steuer, Zinssteuer, Alkoholsteuer, Grunderwerbssteuer, Erbschaftssteuer, Gewerbesteuer, Tabaksteuer und und und.....

Aber lassen wir das - es ist müssig und wir können es ja doch nicht ändern.

Wieder im Freien hat man von der Terasse aus einen tollen Blick auf Würzburg.




Auf der anderen Seite des Tales die Feste Marienberg - auch kurz die Festung genannt.

Ich denke ich werde ihr auch einen Post widmen.....










Vom Käppele führt der Stationsweg zurück ins Tal.







Was ich nicht verstehe ist, dass in vielen Kirchen das Fotografieren verboten ist. Mit meinen Steuerzahlungen trage ich für deren Erhalt auch bei. Wann immer möglich versuche ich ohne Blitz zu fotografieren und schalte auch die Auslösegeräusche ab. Versuche niemanden zu stören.

In der Kirche habe ich eine Familie getroffen und ihnen das Käppele erklärt. Sie kamen aus Norddeutschland und kennen das in dieser Form nicht. Ich habe sie zum Gnadenraum dem eigentlichen Hauptpunkt des Käppeles geführt. Sie waren für die Informationen sehr dankbar. Leider hat dies ein "Eingeborener" als störend empfunden - dies sei kein Museum und er fühlte mein Verhalten dem Ort nicht angemessen.

Sorry das finde ich nicht. Miteinander Reden - Informationen austauschen - andere Standpunkte hören und versuchen sie zu verstehen. Was ist daran so verwerflich?


Es ist Zeit - mein Motorrad scharrt schon mit den Hufen - auf zu neuen Welten.......