Samstag, 5. September 2015

Ruine Homburg - Gössenheim


 
Hoch über dem Tal der Wern liegt bei Gössenheim die Homburg. Neben dem Schloss von Heidelberg gelten die baulichen Überreste der Homburg als größte Ruine im süddeutschen Raum.....
Erbaut wurde die Burg Adelsbühl auf dem Setzberg 1018 von Reinhard von Hohenburg - dessen Geschlecht 1381 ausstarb. 1496 verfiel die Burg an das Hochstift Würzburg. Nachdem die Burg   den Bauernkrieg 1525 schadlos überstand, leitete ein Brand im Herrenhaus (1686) den kontinuierlichen Verfall der Burg ein. Die unbesiegte, Jahrhunderte überdauernde Burg wird zur Ruine.
Die Vorburg mit dem Schlosshof erhält die Gemeinde Karsbach - die zuerst errichtete Burg mit dem Herrenhaus  bekommt die Gemeinde Gössenheim.



























Karg und spärlich ist der Bewuchs auf dem Muschelkalkrücken auf dem die Homburg gebaut wurde.....











 Heute ist das Gebiet um die Homburg ein Naturschutzgebiet....




Der Zugang zur Burgruine.......

Wo es baulich ging, führte der Zugang zur Burg - links um die Burg herum. Das hatte seinen guten Grund - führten die Recken meist Schwert oder Lanze mit der rechten Hand und schützten sich mit dem Schild in der linken Hand. So war die der Burg zugewanden Körperseite ungeschützt den Pfeilen der Burgbesatzung ausgeliefert...






Das Burgtor - erstes Hinternis auf dem Weg zur inneren Burg....

Auf dem Weg im  Burgtor noch die Hinterlassenschaft  eines "Schlachtrosses".













Seitenwände der ehemaligen Anlage.....













Die Auffahrt zur inneren Burg....

Links das Tor zum "Eselspfad" ein steiler Fußweg der direkt ins Tal führt.....













Hier gehts runter ins Werntal....












Der Zugang zur Vorburg - im Hintergrund die Ruinen der Burgkapelle...


Links die Hauptburg - rechts die Burgkapelle getrennt durch einen Halsgraben.....



















Der Altarraum der Burgkapelle.........



Der Burghof der Vorburg mit der stattlichen Burgmauer. Innerhalb dieser Mauern befanden sich die Ünterkünfte der Soldaten und des Personals.
Ställe, Scheunen wurden an den Mauern angebaut.Hier hielt sich das gemeine Volk auf.....





Überall auf dem Gelände befinden sich noch Kellergewölbe. Teilweise werden sie für das jährlich stattfindende Homburgfest zur Einlagerung von Getränken genutzt...
Die Hauptburg - Wohnort der Burgherrenfamilie und letzter Rückzugsort ....




Der Halsgraben vor der Hauptburg. Deutlich sieht man den gewachsenen Fels auf dem das Mauerwerk aufgesetzt wurde.








Impressionen aus der Hauptburg....








Nachdem die Burg aufgegeben wurde, diente sie leider immer wieder als "Steinbruch" für die umliegenden Ortschaften.....

4 Stockwerke - auf den Simssteinen wurden die Querbalken aufgelegt. Interessant - kein Fenster gleicht dem Anderen.....


















Blick durch eine Schießscharte auf das Werntal...

Was heute schön und idyllisch erscheint,  war zur Ritterzeit wohl weniger angenehm. Zentralheizung und Isolierglasscheiben gab es zur damaligen Zeit nicht.
Die Fenster verhangen mit groben Stoffen oder Fellen - der Boden ausgelegt mit Stroh.

Eine zugige - kalte Angelegenheit......




Unter den Gebäuden - Gewölbe die als Vorratskammern oder Ställe dienten....

An der Wand Simssteine - Träger für die hölzerne Zwischendecke. Darüber große Bogenfenster.

Wohl ein Raum für besser Gestellte.

Vielleicht die Kemenade eines Burgfräuleins, die sehnsüchtig den Blick auf das Werntal richtete - dort wo ihr Liebster wohnte.......

Unerfüllte Liebe kann sehr schmerzhaft sein.....



Blick von der Kemenade auf das Werntal - auf Gössenheim.

Die Bauern im Tal versorgten die Burg mit Lebensmittel - im Gegenzug bot ihnen die Burg Schutz im Krieg oder vor räuberischen Banden.  Die Bauern mußten dem Burgherren den "Zehnt" - also ein Zehntel ihrer Ernte abtreten. Heute greift uns der Staat, wo er nur kann, in unseren Geldbeutel. Lohnsteuer, Mehrwertsteuer, Soli, Vergnügungssteuer, Versicherungssteuer, Kaffeesteuer und und und..... Man fragt sich, wer wohl die größeren "Raubritter" waren oder sind......




Zurück zum Parkplatz - wo mein schwarzes "Schlachtross" auf mich wartet. Vorbei an hohen, alten Mauern die Jahrhunderte überdauert haben. 

Was sie wohl schon alles gesehen haben. Glück und Leid.......

Direkt an der Ruine gelegen ist der romantisch gelegene "Schoppen Franz". Hier kann man sich nach der Besichtigung der Burgruine bei einem guten Schoppen Frankenwein und einem leckeren Gaumenschmauß für`s nächste Ziel stärken. Schauen sie mal vorbei - es lohnt sich.........

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