Donnerstag, 20. August 2015

Retzbach . Maria im grünen Tal





Von Retzstadt kommend liegt linker Hand - am Ortseingang von Retzbach die Wallfahrtskirche "Maria im grünen Tal".


Über den Ursprung der Kapelle gibt es verschiedene Versionen. Eine besagt: nachdem der Bischof Konrad von Querfurt ermordet wurde, stiftete die Familie derer von Ravensburg die Kapelle im Jahre 1202.

Eine andere Geschichte erzählt, daß die Herren von Thüngen während einer Jagd beim Ausgraben eines angeschossenen Hasen, die Madonna in einer Erdhöhle fanden. Die Schramme im Gesicht der Gottesmutter führte wohl zur Legende, daß die Figur beim Ausgraben im Wald beschädigt wurde.

Bei dem  Gandenbild handelt es sich um eine ca. 1,3 Mtr. große Figur aus fränkischem Bundsandstein aus dem 14. Jahrhundert. Der Künstler ist leider nicht bekannt. Im Rücken der Figur befinden sich Berührungsstellen, die Reliquien aus dem Heiligen Land enthalten sollen.

Über die Echtheit von Reliqien lässt sich streiten..

http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.theologe.de/images/hyazinth.jpg&imgrefurl=http://www.theologe.de/reliquien_reliquienverehrung.htm&h=255&w=428&tbnid=YKjSnoDRDXo-nM:&tbnh=90&tbnw=151&usg=__NTJ3zEQ7VPdmMgc2OUiqjjlUBek%3D&docid=tA9vCPamIcsNaM&sa=X&ved=0ahUKEwjzx67zpKXJAhVCiiwKHTDYDjEQ9QEINTAD 

Das "grüne Tal" bezieht sich auf auf das Tal der Retz - einem kleinen Bach - der in Retzstadt entspringt, und wenige Kilometer weiter in Retzbach in den Main mündet.

Wie dem auch sei, über die Jahrhunderte entwickelte sich in Retzbach ein regelrechter Marienkult.


Das Hauptportal - der Giebel eingefasst von zwei kleine Zwiebeltürmchen....


Blick in das Innere - in der Bildmitte die ursprüngliche Kapelle....



Links die Bieta - an der rechten Front einer (von zwei erhaltenen ) Seitenaltären...


Der Altar - im Hintergrund das Gnadenbild  unter der Gewölbedecke ein Kruzifix......


Das Gnadenbild - die Gottesmutter mit der "Schramme" im Gesicht ......


Blick zur Empore und der Orgel...

1968 brach nach einem schweren Unwetter die Lehmdecke des Kirchenschiffs zusammen. Die alte Kapelle und die Front mit den beiden Türmchen blieben jedoch stehen. Beim Neuaufbau erhielt die Kapelle ihr jetziges Aussehen (Spitzgiebel mit seitlichen Giebeln).

 




















Vorbei an der alten Kapelle gelangt man über eine Treppe zum Bachlauf der Retz.....























In der Retz - die alte Kneippanlage...........                              Gegenüber - das "Brünnle".....                                                                                  
Dem  "Brünnles Wasser" werden "heilende Kräfte" nach gesagt. Untersuchungen  haben aber keine besonderen Inhaltsstoffe ergeben. Trotzdem sieht man hier immer wieder Leute, die das Wasser für den persönlichen Gebrauch in Kanister abfüllen.






















Über den Kapellenplatz - vorbei am Stationsberg - gehts zurück zum  Motorrad.....


Jährlich kommen tausende Pilger nach Retzbach zur "Patrona Bavariae". Von den umliegenden Ortschaften - aber auch von weit entfernten Orten wie Fulda.

Einen besonderen Reiz haben die Schiffswallfahrten aus Würzburg oder Karlstadt. Eine abwechslungsreiche Bootsfahrt auf den Main, vorbei an den Muschelkalkfelsen, den Weinbergen und den typisch fränkischen Ortschaften entlang des Flusses - was will man mehr...... (und für das Seelenheil tut man ja schließlich auch noch etwas).

Wenn es die Zeit erlaubt, fragen sie ihre Reiseleitung nach der Möglichkeit, original "Retzbacher Pfeffernüss" zu probieren..... ( z.B. im Cafè Engelchen - keine 5 Minuten von der Kapelle entfernt) sie werden es nicht bereuen.....

1 Kommentar:

  1. Eine wundervolle Wallfahrtskirche und ein sehr schöner Reisebericht. Wir haben nun schon ettliche Orte besucht, die im Schlossgassen Geflüster beschrieben wurden und sind begeistert.Bitte weiter machen!

    AntwortenLöschen