Schloss - Rokokogarten Veitshöchheim

Das Schloss von Veitshöchheim. Ursprünglich 1680 als Halle mit 5 Arkaden,  zum Schutz der Fürstbischöfe von Würzburg nach der Jagd erbaut - wurde 1753 von Balthasar Neumann (Residenz Würzburg) in seinen jetzigen Zustand versetzt.
1702 gestaltete man die bestehende Fasanerie in einen repräsentativen  Garten um.
Durch den Fürstbischof Adam Friedrich von Gensheim erhielt der Hofgarten mit seinen über 300
Sandsteinkulpturen und den vielen Wasserspielen, aufgeteilt in die Bereiche: Wald - Lauben und Seeregionen, sein heutiges Aussehen.
1814 kamen Schloss und Garten in den Besitz der bayerischen Krone - die das Schloss allerdings nur selten nutzte.
1918 nach Ende des 1. Weltkrieges viel das Schloss in den Besitz des Freistaates Bayern.
Ab 1932 dient das Schloss nun als Museum.....
Kurrios - als zu Beginn der Industrialisierung die erste Eisenbahnstrecke gebaut werden sollte, verlief die geplante Streckenführung direkt mitten durch den Hofgarten. Durch seine Weitsicht hatte dies aber Köng Ludwig verhindert.

Nachfolgend einige Impressionen aus dem Hofgarten zu Veitshöchheim......

Der Eingang zum Schloss.....

Die Schlossterrasse. Hier saß der Fürstbischof am Abend nach getanener Arbeit mit seiner Mätresse und trank genüßlich ein "Julius Echter Weißbier" während im Hintergrund der ICE mit 200 Sachen über die Mainbrücke donnerte.......

 Eingang und Blick auf die Pfarrkirche Sankt Vitus von Veitshöchheim ...






Das Schneckenhaus.....





























Man beachte, alle Figuren (Löwen, Affen, Adler, Drachen) und Ornamente wurden mit Muschelschalen - und Schneckenhäusern verkleidet....



Auch die Mosaiken im "Saal" bestehen aus Muscheln  - der Boden aus Kieselsteinen...


Hier haben sich wohl am Abend die Damen des Hofes getroffen, um in der Abgeschiedenheit des Parkes, mit ihren Verehrern zu ..... äh ....... Lust zu wandeln. (Entschuldigung mir ist nicht gleich die richtige Umschreibung eingefallen)

 Blick durch einen Laubengang auf einen der vielen Pavillions....

Der große See mit Wasserspielen......

Im Hintergrund das Schloss......

Badegäste......

und im klaren Wasser - die herrlichsten Karpfen...

Seenlandschaft...

Ca. 300 Skulpturen schmücken den Schlossgarten.....

Diese Gruppe stellt den Sommer dar.
Zu Füßen der Gruppe - eine Getreidegarbe mit reifen Ähren...
Es waren beliebte Motive wie: die Jahreszeiten, Jagdszenen oder Geschehnisse aus der Mythologie die abgebildet wurden.....

Wer glaubt, man würde im Rokokogarten nur Engelchen und heile Welt finden - der irrt.

Saturn der Gott des Ackerbaus.

Er erlangte große Macht, als er seinen Vater kastrierte.

Die Weissagung prophezeite ihm, er würde durch die Hand seines Sohnes sterben. Folglich fraß er 5 seiner 6 Kinder.

Um sein 6. Kind zu retten, wickelte seine Gattin Ops einen Stein in Kleider und gab ihn Saturn.

So überlebte der 6. Sohn - Jupiter auf Kreta.

Saturn floh nach seiner Entmachtung nach Latinum und lehrte dem Volk dort die Kunst des Ackerbaus.

Dieses Motiv sah ich zum ersten Male im Park von Nymphenburg. Es machte mich schon damals nachdenklich.....

Wie kann man diesen Auszug aus der griechischen Sagenwelt, Kindern - oder Schülern der Klassen 1 -2 -3-- vermitteln (Papa knuddelt seinen Baby) ?

 .

Die vier Puten verkörpern die vier Jahreszeiten - Frühling, Sommer, Herbst und Winter.......

Zwischen den Wegen werden auch Obst- und Gemüsebeete gepflegt....

Artischocken....

Etwas makaber - Veitshöchheimer Rokokorealismus......

Damit alles geordnet zu geht -  darüber wachen die Wächter im Garten.....

Vielleicht kommen sie ja mal nach Veitshöchheim - dann schauen sie sich den Hofgarten einmal an - es lohnt sich auf jeden Fall......

(PS: das mit dem Fürstbischof und dem Julius Echter Weißbier war nur ein Witz - in echt hat er natürlich Keiler Weißbier getrunken.....)

Nix für Ungut.........