Ich hatte etwas in Würzburg zu erledigen - und wer die Verkehrssituation in Würzburg kennt, weiß wieviel Geduld man dort mitunter aufbringen muss.
Das Wetter passte - also rauf auf`s Motorrad und ab in die Stadt.Für meine Großeltern war die Fahrt in die Stadt noch etwas besonderes. Man zog die besten Kleider an und hatte bei der Gelegenheit auch noch die Großtante besucht.
Nachdem ich meine Besorgung erledigt hatte, fuhr ich noch etwas durch Würzburg....
Es macht einfach nur Spass wenn sich Leute umdrehen und schauen wenn sie ein tiefes dumpfes Poldern hören, weil sie glauben ein Panzer fährt auf der Strasse (aber alles legal und im gesetzl. Rahmen - Tüv geprüft).
Begonnen hatte meine Rundfahrt am Parkhaus in der alten Bahnhofsstraße. Gegenüber ist das Stift Haug. Erbaut von Petrini um 1690. Der Kuppelbau war dem Petersdom in Rom nachempfunden und für die damalige Zeit sehr gewagt.
Vorbei am Bürgerspital mit seinem Glockenspiel (wo man gut essen kann)......
...fuhr ich entlang der Residenz von Würzburg. Erbaut 1744 von Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn. Ein Meisterwerk von Baumeister Balthasar Neumann.
Die Residenz mit ihrem Schlossgarten ist Weltkulturerbe und gilt neben Versailles und Schönbrunn zu den bedeutesten Schlösser des Spätbarock. Der Spiegelsaal, Gartensaal oder das Treppenhaus sollten auf keinem Programm beim Besuch von Würzburg fehlen.....
PS: Kennen sie die älteste Frau von Würzburg? Das ist die Resi! Mit Nachnamen Denz. (OK - vielleicht war das Wortspiel jetzt doch nicht so gut).
Würzburg ist Bischofsstadt. Hier die Rückseite des Kiliansdomes.
In den Bombennächten des 2. Weltkrieges wurde Würzburg fast völlig zerstört. Auch der Dom wurde dabei schwer beschädigt.
Man muss sich das einmal angeschaut haben. Die Hofkirche oder das Käppele mit barocker Ausstattung (üppik und überladen) und im gegenzug der nüchterne Dom (der Innenraum in "Weiß" gehalten).
Am Querschiff des Domes befindet sich die Schönbornkapelle. Erbaut bis 1736 von Johann Philipp Franz von Schönborn. Hier wurden bedeutende Fürstbischöfe beigesetzt.
Die Schönbornkapelle ist vom Mittelbau der Residenz aus durch die Hofstraße zu sehen, sodass die Schönborns ihre Grablege immer vor Augen hatten.
Die Schönbornkapelle gilt als eines der schönsten barocken Bauwerke in Deutschland und war auch auf einem 50 DM Schein abgedruckt.
Nicht weit entfernt in der Hofstraße steht der Chronosbrunnen, auch Moenusbrunnen genannt.
Auf der Spitze des Brunnens ist der griechische Gott Chronos zu sehen. Cronos ist der Gott der Zeit. Er deutet in Richtung Residenz. Zu seinen Füßen wohl Clio“ (die Muse der Geschichte) die die Resedenz im Buch der Geschichte verewigen solle.
Die Figur zwischen den Säulen stellt Moenus dar - dem Flußgott (Vater Main). Seine Lenden umranken Weinreben und Trauben. Aus einem Krug in der rechten Hand fließt Wasser - der Ursprung des Mains.
Entstanden ist der Brunnen um 1770.
Eine moderner Brunnen in der Domstraße am Sternplatz.
Ein Wasserspeier in Form der Götter Faunus (röm.) oder Pan (griech.). Beide sorgen für Fruchtbarkeit bei Mensch und Tier. Zum Spass erschrecken sie aber auch Menschen in Haus und Wald.
Auch sollen sie für böse Träume verantwortlich sein.
Neben dem Faun eine Nymphe - die in einen Apfel beisst....
(Spassvögel posieren gerne mal für ein Selfie hinter dem Faun mit beiden Händen auf dessen - äh? - Hüften. Passend dazu der Gesichtsausdruck der Nymphe....)
Die Festung war ursprünglich Hauptsitz der Würzburger Fürstbischöfe.
Funde datieren die ersten Besiedelungen in die Bronce und Eisenzeit.Die ältesten erhaltenen Teile stammen aus der Zeit von 704 (Marienkirche).
Im Bauernkrieg um 1525 wurde die Burg erfolglos gestürmt. Erstaunlich - 240 Bewaffnete konnten die Burg gegen das Bauernheer verdeitigten.
Blick von der alten Mainbrücke in Richtung Dom...
Links die alte Mühle. Hier kann man in lauen Sommernächten noch ein Glas Wein auf der alten Mainbrücke trinken.......
Das alte Rathaus von Würzburg......
Ganz oben die Brandmeldeglocke. Aufgabe des Türmers war es, zu überwachen, dass Brände umgehend mittels Glockenschlag angezeigt wurden.
1349 - Ein schwarzes Jahr in der Geschichte Würzburgs. Nachdem die Pest herrschte sorgte ein Gerücht dafür, dass die Juden dafür verantwortlich seien - sie hätten die Brunnen vergiftet. Juden wurden ermordet, die Synagoge zerstört - und das Judenviertel geschleift.
1377 wurde aus Spendengeldern von Würzburger Bürgern die Marienkapelle gebaut.
Obwohl dieses Gotteshaus von der Größe her viele Kirchen übertrifft, ist es nur eine Kapelle.
Kapelle deshalb, weil sie nicht über eine Kirchengemeinde verfügt.
Der filigrane Kirchturm mit einer goldenen Doppel-Madonnenfigur auf der Spitze.
Die sich drehende Figur hat ein stattliche Höhe von 3,45 Meter.
Im Innern des Turmes befindet sich noch eine kleine Turmkapelle.
Um die Kapelle sind kleine Läden angebaut - auch Schwalbennester genannt. Hier befindet sich auch das kleinste Cafe von Würzburg.
1751 wurde die Fassade mit der prächtigen Rokoko-Stuckdekoration verziert. Die Fassade des Falkenhauses mit den originell geschweiften Giebeln gehört zu den schönsten Rokokofassaden in ganz Süddeutschland.
Zünftige Gaststätten gibt es in Würzburg.....
Zum Beispiel das Restaurant und Weinhaus "Stachel" - mit einem idyllischen Innenhof .......
Oder das Lämmle - direkt neben der Marienkapelle. Ich gehe gerne dort hin. Das Essen schmackhaft, das Personal freundlich und preislich auch für den kleinen Geldbeutel zu empfehlen.
Im Sommer mit Biergarten . Hier trifft man Familien mit Kindern, Rentner, Touristen und auch Geschäftleute mit ihrem Lapdop auf dem Tisch....
Den Altstadkern durchziehen viele kleine Gassen. Hier der Blick von der Juliuspromenade auf die Marienkapelle.
Das Haus am "Eton Place". (Dort hole ich mir immer original englischen Weingummi)
Und in den Arkaden am Rathaus winkt einem die Queen Elisabeth freundlich zu ....
Am Main - der "alte Kranen". Hier wurden früher die Lastkäne entladen.
Wer Fisch mag - am Kranen liegt im Sommer der Fischimbiss mit einem fantastischen Panoramablick auf die alte Mainbrücke und im Hintergrund das Käppele und die Festung.....
Natürlich darf das Käppele nicht fehlen. Ich habe mir aber vorgenommen darüber einen eigenen Beitrag zu erstellen.
Die Festung einmal aus einer anderen Sicht.
Beachtlich der Maschikuliturm - eine vorgelagerte Bastion - verbunden durch Wehrgänge mit der Festung - um dem Feind vom Rücken her angreifen zu können (Baumeister - wie könnte es auch sein Balthasar Neumann)....
Die Frankenwarte. Erbaut 1894.
Von hier aus hat man in 44 Meter Höhe eine tolle Aussicht auf Würzburg...
173 Stufen führen auf die Aussichtsplattform....
( Nanu ein Motorrad? Wo kommt das denn her?)
Würzburg für Flußkreuzschiffe ein wichtiger Stop im Programm. Inzwischen ist der Andrang an Schiffen so groß, daß sie sogar in Zell am Flußhafen anlegen müssen.
Würzburg .... Festung Marienberg im Hintergrund......
Würzburg - der "alte" Hafen.
Falls sie die Gelegenheit haben - Würzburg ist immer einen Besuch wert!
Hallo Maximus!
AntwortenLöschenWürzburg ist wirklich eine beeindruckende und wunderschöne Stadt. Dank Dir weiß ich nun, wohin mich meine nächste Motorradtour führen wird :)
Gruß, Andy!
Wenn du mir den Zeitpunkt nennst, zeige ich dir mit dem Motorrad Würzburg und seine Umgebung.
LöschenGruß Maximus...
Wir waren 2015 auf einem Flusskreuzschiff und haben auch Würzburg besucht. Leider war die Zeit zu knapp. Aber wir kommen wieder um zu erkunden die schöne Stadt.
AntwortenLöschenDenke viel an meine Studentenzeit in Würzburg. War sehr schöne Zeit. Yukiko
AntwortenLöschenWenn wir im Juni drei Tage zu Würzburg kommen, könnten Sie uns die würdigen Orte zu sehen zeigen? Schicke direkte Mail für Sie.
AntwortenLöschenEs hat mich gefreut, dass ihr nochmals Germany besucht habt. Karlstadt, Würzburg, Rothenburg.... und und und - ich habe euch gerne die Orte gezeigt. Euer Gastgeschenk - ein jap. Küchenmesser - werde ich in Ehren halten. Vielleicht lappt es doch einmal mit einem Gegenbesuch... Ich wünsche es mir! Gruß Ewald
LöschenWir kommen im Frühsommer nochmals nach Würzburg. Könnten sie noch einen Beitrag über andere Sehenswürdigkeiten schreiben? Festung, Käppele, Spital usw.. Grüße aus dem Friesenland - Klaas Klever
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