Hallo zusammen. Nur noch wenige Wochen und Weihnachten steht vor der Türe.
Unsere Kinder sind inzwischen groß und haben selbst Kinder.
Eine meiner Enkelinen ist Mathilda und sie ist nun schon fast 3 Jahre alt.
Mathilda möchte heuer vom Christkind ein Puppenhaus. Nun Puppenhäuser gibt es in jeder Größe und zu jedem Preis zu kaufen. Aus Holz oder Kunststoff. Mit jedem nur erdenklichen (nützlichen und unnützen) Zubehör. Kinder sollte man noch Freiraum für die eigene Fantasie lassen!
Vor Jahren hatte ich meinen Söhnen einen Bauernhof gebastelt. Mit Wohnhaus (bei dem sich das Dach öffnen ließ), mit Stall für Kühe und Schweine und einer Box für das Pferd. Natürlich darf die Hundehütte nicht fehlen. Also lag es nahe, daß der Opa ein Puppenhaus für Mathilda baut.....
Der Plan für Figuren von 11 cm Höhe war schnell erstellt. Wie es aber bei mir so ist, triften Plan und Wirklichkeit sehr schnell auseinander - aber seht selbst:
26.10..... noch 2 Monate bis Heilig Abend
So war eigentlich mein Plan.
Ein Haus mit 4 Zimmern, Dachboden, Balkon und einem Vorplatz (Garten).
Also: Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer und für die Kinder das Zimmer unter dem Dach.
Achtung!!!!! Was in der Zeichnung nicht berücksichtigt wurde ist die Wandstärke!!!! Die kommt bei den Maßen noch dazu!!!!
Im Baumarkt hatte ich mir Fichtenleimbretter mit einer Tiefe von 30 cm besorgt.
Und nachdem das Wetter es zuließ, fing ich an die benötigten Größen laut Plan im Freien zu zuschneiden. Dazu habe ich meine kleine Tauchkreissäge benutzt.
Damit kann man Bretter zuschneiden - das Dach neu latten oder Parkett oder Laminat zuschneiden. Also ich möchte sie nicht mehr missen!
Bodenbrett, Seiten- und Zwischenwände, Zwischendecken und und und........
Langsam wurde meine Arbeitsplatte voll mit Holzelementen.
Bis auf das Dach hatte ich in kurzer Zeit alle Holzteile fertig geschnitten.
Das Dach werde ich später zuschneiden - über die Größe bin ich mir noch nicht sicher.
Um zu sehen, ob alles auch passt, habe ich die einzelnen Elemente mit Klebeband auf dem Tisch fixiert..
Und schon ergaben sich die ersten Änderungen. Aus dem Balkon und dem Garten wurde ein Anbau mit Balkon und - Treppenhaus - Garage - Box für das Familienpferd ? Ich weiß es noch nicht genau.
Zeitaufwand bis jetzt ca. 1 Stunde..
27.10...... In meiner Werkstatt ist es zu kalt und das Wetter ließ es nicht zu, im Freien etwas zu machen.....
Teil 2
Inzwischen habe ich die Türen in der Seitenwand, mittels einer Stichsäge, gesägt.
Für die Montage der einzelnen Teile habe ich mir mit zwei Latten und drei Schraubzwingen eine Montagehilfe auf meiner Arbeitsplatte gebaut.
Wichtig !!! - Alles im rechten Winkel ausrichten !!!
Praktisch ist, daß man an diesem Rahmen auch Werkstücke zum Bohren der Dübellöcher fixieren kann......
Dübellöcher:
Wo bohre ich ein Loch?
Und wo das Gegenstück?
Hier gibt es einen Trick!
Man benutzt einen Bohrdorn (gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen).
Aufzeichnen wo das Brett hin soll - Loch bohren - Bohrdorn einsetzen - das Brett aufsetzen und fest drücken.
Und schon hat man den Punkt, wo das neue Bohrloch hin muß.
Ich mache es so, daß ich an der Unterseite der Verbindungen 3 cm vom Rand weg bleibe - und an der Oberseite 3,5 cm. Das hilft mir beim Zusammenbau der Teile zur Orientierung.
Die ersten Wände stehen schon.
Die obere Kante habe ich auf "Gährung" gesägt.
Hier wird später das Dach montiert.
Wie ihr seht, haben die Wände verschieden Tiefen. Die Seitenwände reichen fast an die Tiefe der Zwischenböden, und die Zwischenwände (in der Mitte) sind zurück versetzt. So können die Puppen ohne Türe von einem Raum in den anderen Raum gelangen.
Teil 3
Jede Menge an Schraubzwingen fixieren die Bauteile....
Die Seitenwand zum " Stall oder zur Garage"
Ein eingefasster Balkon mit Durchgang zum Wohnbereich....
Im Erdgeschoss eine Garage oder ein Pferdestall.
Seitliche Öffnungen und ein Vordach....
Eigentlich sollte es nur ein Rasen mit Balkon werden.......
Teil 4
14.12..... noch 1 Woche bis Heilig AbendNachdem Böden und Wände verschliffen wurden, habe ich die Teile die "naturbelassen" sein sollen lackiert.
Hierfür nehme ich einen "Parkettversiegelungslack" auf Wasserbasis. Der hat den Vorteil, daß keinerlei chemische Gerüche aufkommen.
Der Lack gibt dem Ganzen ein seidig mattes Aussehen. Hat eine strapazierfähige Oberfläche und trocknet sehr schnell.
Und nun kommt endlich Farbe ins Spiel. Die Dächer - eines über dem Stall - und das Hauptdach werden mit rotem Lack gestrichen ( auch hier wieder auf Wasserbasis).
Die Stirnfront und die Unterseite des Hauptdaches wurde vor der Montage auf die Seitenwände gestrichen. Die Klebeflächen nicht lackieren - sonst haftet der Holzleim nicht!!
Das Dach ist montiert. In letzter Minute wurde noch eine Öffnung ins Dach gesägt. Somit kann man das Dachgeschoß auch von der Seite her bespielen...
Die Rückseite mit einer Sperrholzplatte verkleiden damit die Puppen nicht nach hinten hinaus fallen.
Jetzt noch die restlichen Malerarbeiten fertig machen und Weihnachten kann kommen.
Ich habe bewußt darauf verzichtet zu viel Farbe zu verwenden. Sicher hätte ich die Zimmer mit Tapeten bunt gestalten können.
Oder die Böden mit Klebefolie aufpeppen können - aber das wollte ich nicht.
(Vielleicht näht die Mama von Mathilda ja ein paar kleine Teppiche)
Klare Strukturen - kein Bi, Ba, Bo.....
Der Rest bleibt der Fantasie von Mathilda überlassen.
Noch schnell ein paar lenkbare Gummirädchen an der Bodenplatte montieren. So kann man das Puppenhaus leicht von einem- zum anderen Zimmer schieben....
Weihnachten.
Der große Tag ist gekommen. Was mag sich nur unter dem Tuch verbergen?
Ein Puppenhaus mit ganz vielen Geschenken!!!
Als Papa sein Dachgeschoss sah, hat es ihn vor Schreck umgehauen...... Aber Mathilda hat ihn schnell wieder auf die Füße geholfen.
Alles spielt sich im Dachgeschoss ab. Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlaf- und Kinderzimmer.
Nur der kleine Anton muss alleine in seinem Bettchen einen Stock tiefer schlafen..... (?)
Ich hätte mir viel Arbeit ersparen können. Eine Bodenplatte mit Dach hätten genügt. Aber inzwischen sind im Erdgeschoss Hund, Katze, Pferd, Kuh, Eisbären, Elefanten und und und eingezogen.....
Wie ihr seht, man braucht keine Schreinerwerkstatt und teure Maschinen zum Bau eines Puppenhauses. Eine Stichsäge, eine Akkubohrmaschine und ein paar Schraubzwingen - und los gehts.....
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